Ist eine Operation des malignen Melanoms nicht möglich oder nicht ausreichend, oder hat der Tumor bereits Metastasen gebildet, stehen medikamentöse Behandlungsoptionen zur Verfügung:
Die zielgerichtete Therapie wie auch die Immuntherapie zählen zu den in der Leitlinie für Ärzte empfohlenen systemischen (d. h. den gesamten Organismus betreffenden) Therapien im Fall des fortgeschrittenen malignen Melanoms.
Die zielgerichtete Therapie greift direkt in essentielle Prozesse (auch Signalwege genannt) der Krebszellen ein, um diese gezielt zu bekämpfen. Die Immuntherapie des Melanoms reaktiviert das körpereigene Immunsystem.
KREBSZELLEN IM FOKUS: DIE ZIELGERICHTETE THERAPIE
Eine zielgerichtete Therapie, im Englischen „targeted therapy“, kommt inzwischen bei vielfältigen Erkrankungen zum Einsatz, hierzu zählen z. B. Brust-, Lungen- und Darmkrebs sowie auch das maligne Melanom.
Krebszellen sind häufig durch spezifische Eigenschaften gekennzeichnet, durch die u. a. eine unkontrollierte Teilung der Zellen ermöglicht wird. Dies macht sich die zielgerichtete Therapie zunutze:
MEK- und BRAF-Proteine (Eiweiße) sind Bestandteile eines wichtigen Signalweges, der u. a. am normalen Wachstum und Überleben von Körperzellen beteiligt ist. Im Falle des malignen Melanoms kann dieser Signalweg jedoch außer Kontrolle geraten.
So lässt sich bei etwa der Hälfte der Melanome eine spezifische Mutation des BRAF-Gens nachweisen, also eine Veränderung des genetischen Bauplans für das an diesem Signalweg beteiligte Protein (>BRAF-Mutation). Beim Vorliegen einer solchen Mutation kann die gezielte Tumortherapie mit einem BRAF- und MEK-Hemmstoff (> Inhibitor) eingesetzt werden. Der Hemmstoff unterbricht die durch die Mutation dauerhaft aktivierte Signalkette, wodurch es schließlich zum Absterben der Tumorzellen kommen kann.
Diese Medikamente können außerdem den Zeitraum bis zum erneuten Wachstum des Tumors verlängern. Wenn sie als vorbeugende bzw. ergänzende Therapie (Adjuvante Therapie) nach der Tumorentfernung eingesetzt werden, kann so das Risiko eines Wiederauftretens verringert werden.
Die zielgerichtete Therapie wird den Patienten in Form von täglich einzunehmenden Tabletten über einen längeren Zeitraum verabreicht (in der vorbeugenden Therapie 12 Monate).
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Was ist ein Inhibitor?
Unter einem Inhibitor (auch: Hemmstoff) versteht man eine Substanz, die eine oder mehrere chemische, physikalische oder biologische Reaktionen hemmt bzw. verhindert. Im Falle eines BRAF-Inhibitors und eines MEK-Inhibitors werden einzelne Abläufe eines Signalwegs unterbrochen, der für die ungebremste Teilung und damit Vermehrung der Krebszellen verantwortlich ist.
DIE IMMUNTHERAPIE MELANOM
Bei bestimmten Tumoren wie dem Melanom ist die körpereigene Immunantwort häufig vom Tumor beeinträchtigt.
Die Immuntherapie beim Melanom regt das Immunsystem des Patienten dazu an, die Krebszellen zu zerstören.
Immuntherapien können das Immunsystem so unterstützen, dass die eigene, gegen Krebszellen gerichtete Immunreaktion wieder aktiviert wird. Die natürlichen Killerzellen und T-Zellen werden dadurch wieder in die Lage versetzt, Krebszellen aktiv zu bekämpfen.
Immuntherapien beim Melanom wirken unabhängig davon, ob bei einem Patienten eine bestimmte Genmutation im Tumor vorliegt, und werden per Infusion in regelmäßigen Abständen verabreicht.
Die wichtigsten Substanzen sind derzeit so genannte Checkpoint-Inhibitoren (monoklonale Antikörper), die gegen die Eiweiße CTLA-4 und PD-1 gerichtet sind. Dieser Wirkansatz wird seit einigen Jahren beim Stadium IV eingesetzt, seit kurzem auch im Stadium III als adjuvante Therapie.
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Die Entscheidung für die richtige Behandlung ist nicht einfach.
Frag Deinen Arzt, um den Nutzen und die Risiken der verschiedenen Behandlungsoptionen für das Melanom zu verstehen. Medizinische Experten findest Du in zertifizierten Hauttumorzentren.
BEHANDLUNGSBEDINGTE NEBENWIRKUNGEN
Krebsbehandlungen können Nebenwirkungen verursachen. Ihr Auftreten hängt von verschiedenen Faktoren ab, dazu gehört die Art und Dosierung des Medikaments und die Dauer der Behandlung.
Bei vielen Nebenwirkungen kann man durch unterstützende Behandlungen gezielt gegensteuern. Sprich über alle Auffälligkeiten oder Nebenwirkungen stets mit Deinem Behandlungsteam, das die Medikamente eingesetzt hat, damit Dir bestmöglich geholfen werden kann.
BROSCHÜRE: MALIGNES MELANOM – ERFAHRUNGEN IM UMGANG MIT DER ERKRANKUNG
Hier berichten Patienten sehr persönlich von ihren Erfahrungen im Umgang mit einer Melanom-Erkrankung, von der Diagnose bis zur Behandlung, wie sie die Hochs und Tiefs, die Ängste, das veränderte Leben mit der Diagnose „malignes Melanom“ meistern.
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NACHSORGE
Ist die Behandlung erfolgreich abgeschlossen, beginnt ein weiterer wichtiger Abschnitt, bei dem aktive Mitarbeit von großer Bedeutung ist.
Aufgabe der so genannten Nachsorge ist es, ein erneut wachsendes Melanom oder Metastasen frühzeitig zu entdecken und entsprechend reagieren zu können.
Im Laufe der Zeit nimmt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tumor zurückkehrt, ab. Nach einer Melanom-Diagnose wird dennoch eine regelmäßige Kontrolle für 10 Jahre empfohlen.
Die jeweiligen Zeitabstände hängen vom Ausgangsbefund ab, Dein individuelles Nachsorgeschema wird Dein behandelnder Arzt für Dich ausarbeiten.
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